Die Internationale Zusammenarbeit bei den Islandhunden (ISIC) begann in Bjuv, Schweden 1996.
Der Grund war, daß der Islandhund eine Steigerung an genetischer Variation brauchte. Um dieses Ziel zu ermöglichen, war der Icelandic Kennel Club, HRFI, der Meinung, daß eine internationale Perspektive notwendig sei. Die nationalen Zuchtvereine innerhalb des ISIC haben auf den ISIC Seminaren Schritt für Schritt beschlossen, wie man über gemeinsame Strategien dieses Ziel erreichen kann. Dieses ist ein Weg, um alle Strategien und Empfehlungen zu sammeln. Die internationalen Zuchtempfehlungen basieren auf Empfehlungen, des Genetikers Per-Erik Sundgren (Schweden) und des Biologen Pieter Oliehoek (Niederlande) vorgetragen auf dem internationalen Treffen in Uppsala- Schweden (2000) und auf P.E. Sundgrens Vortrag „Analyse der Zucht mit Islandhunden“ auf dem 11. Seminar in Solröd Strand – Dänemark 2006. Das Ziel der Zuchtkomitees in der Internationalen Zusammenarbeit (ISIC) ist die Zucht mit gesunden Hunden, die gutes Arbeitsverhalten und das typischen Verhalten eines Hof- und Hütespitzes zeigen, zu unterstützen. Es basiert auf dem spezifischen Aussehen (Exteriör) und dem Charakter der Rasse, der im Rassestandard des Islandhundes beschrieben ist. Mit gesunden Hunden heißt, mit Hunden, die den Eindruck von Gesundheit und Stärke vermitteln, in guter Kondition sind und ein dickes, wetterfestes Fell haben. Es heißt ebenso, daß der Hund die Empfehlungen und Regeln der Vereine hinsichtlich Gesundheit erfüllen muß. Die Zuchtkomitees unterstützen die Zucht mit lebhaften, freundlichen, mutigen, intelligenten und fröhlichen Hunden. Der Islandhund sollte ein sehr guter Hütehund und ein exzellenter Wachhund ohne Aggressivität sein. Ein Hund mit gutem Typ heißt mit gutem Aussehen. Der Begriff „Typ“ umfasst die gesamte Summe der Details, welche den Islandhund klar von anderen Rassen unterscheiden. Das Erscheinungsbild und die Details sind im Rassestandard des Islandhundes beschrieben.
Die Aufgabe der Zuchtkomitees
Die Aufgabe des Zuchtkomitees ist das Sammeln, die Umsetzung und die Aufbereitung von wichtigen Informationen für die Zucht. Solche Vorbereitungen umfassen Arbeitsverhalten (Hüte- und Bewachen), Mentalität, Gesundheit und Aussehen wie z.B. Veröffentlichung von offiziellen HD-Status, AD-Status, Augenuntersuchungen, Mentalbeschreibungen, Zahl der Welpen, Zahl der Würfe, Rüden und Hündinnen, die in der Zucht benutzt werden, Höhe der Inzucht, Populationsanalysen usw. Die Hauptaufgabe der Zuchtkomitees ist Empfehlungen zur Zucht in Hinblick auf eine lange Zeitspanne zu geben. Die Empfehlungen basieren immer auf den Zuchtregeln der Nationalen Zuchtverbände und der Zuchtvereine. Die Zuchtkomitees empfehlen eine Kombination von Hunden aus „unüblichen“ Familiengruppen mit Hunden aus größeren Familiengruppen. Dieses, um eine Sicherung/Streuung von „unüblichen“ Genen in einer großen Anzahl von Hunden zu garantieren. Die Zuchtkomitees empfehlen eine strengere Selektion in den großen Familiengruppen und nicht so sehr in den kleineren. Wenn aus den kleineren Gruppen ausgewählt wird, ist es notwendig die Gesündesten und Besten zu wählen. Zuchtratschläge basieren auf grundsätzlichen Ratschlägen, die von den Zuchtkomitees des ISIC vor dem Hintergrund des Gesamtwissens über die Islandhunde innerhalb von ISIC ausgearbeitet werden. Jedes nationale Zuchtkomitee ist für die offiziellen Informationen an die Züchter in den einzelnen Ländern verantwortlich. Das Zusammentragen von Daten aus den verschiedenen Ländern in eine internationale Datenbank innerhalb der Kooperation ist grundsätzlich und notwendig für die Zukunft. Die zusammengetragenen Daten bilden eine unschätzbare Quelle von Informationen für alle Züchter der Rasse innerhalb von ISIC.
Zuchtempfehlungen
Genetische Variation
ISIC empfiehlt die Zuchtbasis sehr breit zu halten und die genetische Variation zu erhöhen. Um die effektive Populationsgröße zu erhalten, benötigen wir mindestens 20 Rüden und ungefähr 3-5 Hündinnen pro Rüden (60-100 Hündinnen) zur gleichen Zeit in der Zucht. Das Ziel von ISIC ist eine Effektive Populationsgröße von 150 -200 Hunden, damit diese groß genug ist, um den schweren Verlust von genetischer Variation zu stoppen. ISIC empfiehlt ausdrücklich den Austausch von Zuchttieren zwischen den Ländern in der Art und Weise, daß der Durchschnitt von Inzucht, kalkuliert für 5 Generationen, nicht über 2,0-2,5% (Inzucht) steigt. Es ist nicht erlaubt, auch in Hinblick auf die neuen Zuchtregeln, Vollgeschwister und Eltern mit ihren Kindern zu verpaaren. ISIC empfiehlt, daß durchschnittliche Generationsintervall bei ca. 5 Jahren zu halten. Das Generationsintervall ist die Zahl der Jahre zwischen dem ersten Wurf der Eltern und dem durchschnittlichen Alter ihrer Nachkommen, wenn sie ihren ersten Wurf haben. Das durchschnittliche Generationsintervall ist ein Hinweis dafür wie schnell die Rasse ihre genetische Variation verliert, auch wegen des Risikos von Inzucht oder wenn zu wenige Rüden in der Zucht benutzt werden. Wenn das durchschnittliche Generationsintervall kleiner als 5 Jahre ist, ist die Empfehlung, daß die Anzahl von Nachkommen von einzelnen Rüden herabgesetzt wird. Zu starke Selektion und ein schneller Generationenwechsel kann eine schwerwiegende Bedrohung für die Gesundheit und die Lebensfähigkeit der Rasse sein. ISIC empfiehlt generell in kleinen Populationen, daß ein einzelner Rüde während seines Zuchteinsatzes im Laufe der Jahre nie mehr als 5% der Welpen produzieren sollte. Bei einem Generationsintervall von 5 Jahren sollten es nicht mehr als 5% der Welpen sein, das entspricht 25% der Welpen (weltweit) die im Laufe eines Jahres geboren werden. Dieser Weg wird aber nicht genug sein. Das Ziel sollte sein, die Anzahl der Nachkommen, die in einer Rasse geboren werden, unter 2% aller geborenen Nachkommen zu senken im Zusammenhang mit dem Generationsintervall der Rasse. ISIC empfiehlt daher, daß die Anzahl von Nachkommen von einem einzelnen Rüden nicht mehr als 35 Welpen und die doppelte Anzahl als Großvater sein sollte. (Gilt für 2007 und 2008) (Diese Zahl wird jedes Jahr neu kalkuliert, da sie von der Anzahl der geborenen Welpen und dem Generationsintervall abhängig ist!) ISIC empfiehlt, daß eine einzelne Hündin nicht mehr als 25 Welpen haben sollte. Falls eine Hündin 2 Würfe innerhalb von 12 Monaten bekommen sollte, sollte ihr mindestens 12 Monate Zeit bis zum nächsten Wurf gegeben werden. Um Qualität zu züchten ist es notwendig, so viele Informationen wie möglich in die Auswahl von Zuchthunden einzubeziehen. Hunde sollten vor einem Alter von 2-3 Jahren nicht in der Zucht eingesetzt werden und von dem Aspekt auf Zuchtschauen können die Hunde vor diesem Alter auch nicht sicher beurteilt werden. ISIC vermeidet die Zucht( Decktag) mit Hunden (Rüde und Hündin), die jünger als 24 Monate sind. Dieses ist besonders wichtig, wenn die Rasse an genetischen Fehlern leidet, die man nicht eher erkennen kann bis der Hund ausgewachsen ist.
Gesundheit
ISIC empfiehlt, daß die Hunde, die in der Zucht gebraucht werden einen offiziellen HD Status haben sollten. Der Gebrauch von Hunden mit HD-D oder HD-E sollte definitiv vermieden werden. In den nächsten 10 Jahren ist es das Ziel nur mit HD-A und HD-B Hunden zu züchten. Mit HD-C Hunden, wenn sie interessant sind und die Zuchtbasis erweitern. Die Kooperation empfiehlt, die Hunde frühestens im Alter von 20 Monaten auf HD zu röntgen. Die Empfehlung ist, daß alle Zuchthunde eine offizielle Augenuntersuchung haben sollten. Für Hunde, die in der Zucht eingesetzt werden, gilt die Empfehlung „Ohne Bemerkung“. Um Hunde mit nicht bekanntem erblichen Katarakt oder nicht bekannter erblicher Retinopatie nicht von der Zucht auszuschließen empfiehlt ISIC, daß Hunde mit der Bemerkung „wahrscheinlich nicht erblich“ okay in der Zucht sind. Es ist wichtig zu wissen, ob sich ein Hund aus „natürliche Art“ fortpflanzen kann. Für die Zucht empfiehlt ISIC nur Hunde, die sich auf natürliche Art und Weise fortpflanzen können. Falls künstliche Besamung benötigt wird, ist es die Verantwortung des Arztes zu bescheinigen, daß sich sowohl Hündin als auch Rüde auf natürlichem Weg fortpflanzen könnten. ISIC empfiehlt den Zuchtkomitees in jedem Land über Kryptochismus zu informieren und regelmäßig nach der Situation zu fragen.
Mentalität
ISIC empfiehlt, daß die Zuchthunde, falls möglich, an einer Mentalbeschreibung (MH) teilgenommen haben sollten. Um in Zukunft Probleme mit der Mentalität der Hunde zu vermeiden, wird empfohlen ein Auge auf die Mentalität der Hunde zu haben, um später die Mentalbeschreibung der Hunde als Auswahlkriterium bezüglich Zucht zu haben.
Arbeitsverhalten
Eine Hüteveranlagungsbeschreibung wird benötigt, um Wissen über das Arbeitsverhalten des Islandhundes zu bekommen.