Welpenpreis - was kostet ein Islandhund?


Mir ist bewusst dass in der heutige Zeit Geld die Welt regiert. Genau deshalb muss ich zu diesem Thema ein paar Worte schreiben. Immer wieder bekomme ich Mails mit der oben gennanten Frage- ein Satz manchmal auch noch ein 2. dazu und Ende. Warum mich diese Frage inzwischen schon sehr anstrengt, werde ich Ihnen nun zu Erklären versuchen:

 

Meine Zuchthündinnen habe ich nach langer Recherche im Internet, Telefonaten und Gesprächen mit Züchterkolleginen und Freundinnen gefunden. Ich bin dazu nach Hamburg und Zürich geflogen und habe die Zwerge selbst abgeholt. Sie bekommen hochqualitatives Futter, werden regelmäßig entwurmt und geimpft und ich besuche wöchentlich Hundekurse mit ihnen.

Ich bin Mitglied beim ÖKV, musste meinen Zwingernamen dort genehmigen bzw. eintragen lassen und beide Hunde im Österreichische Hundezuchtbuch registrieren lassen.

Im Alter von 15 Monaten erfolgt die Augenuntersuchung und das Hüftröntgen mit der HD Auswertung an der Vetmed Wien. Zudem werden sie 3-4x ausgestellt um schließlich die Zuchtzulassung zu bekommen.

Wenn meine Hündinnen 2 Jahre alt sind und die Zuchtzulassung gemeistert haben begebe ich mich auf die Suche nach dem passenden Rüden. Hier sind mir der Charakter, die Gesundheit und auch der möglichst niedrige Inzuchtkoeffizient wichtig.

Wie sie sich vielleicht denken können, findet man den passenden Partner nicht immer im Nachbarort. Oft sind 1000 km Fahrt und einige Urlaubstage für das Tét a tét notwendig. Vor dem Deckakt sind natürlich auch andere Untersuchungen nötig wie zB Scheidenabstrich bzw. Decktagbestimmungen.

Dem Rüdenbesitzer ist eine Decktaxe zu bezahlen die je nach Anzahl der Welpen auch um die 800 Euro beträgt. Dazu kommen  Benzin und Übernachungskosten.

Danach die Ultraschalluntersuchungen in der Trächtigkeit, das Spezialfutter für die werdenen Mutter und das Röntgen kurz vor dem errechneten Geburtstermin.

Nicht zu vergessen die Wurfutensilien wie Wurfbox, Tücher, Decken, Medikamente etc. Zudem kommen noch die Tierarztkosten für den Hausbesuch bei der Geburt, die Werbungskosten (Telefonate, Homepage, Welpenanzeigen..) und jetzt sind die Welpen zu versorgen:

Diese werden ab der 2. Woche regelmäßig entwurmt und mit knapp 8 Wochen gechipt/geimpft und nocheinmal ausgiebig vom Tierarzt (der auch wieder ins Haus kommt) untersucht. Hochwertiges Welpenfutter, Welpenspielzeug, und Welpengeräte, Halsbänder und Leinen fallen auch an. Anfangs täglich einmal später min. 2x am Tag muss ich die Decken, Tücher und Drybeds waschen.

Zudem erfolgtdie Eintragung ins Zuchtbuch. Das kostet pro Welpe ca. 50-60€ , also wie kann es sein dass Welpen „Ohne Papiere“ soviel billiger sind. Am Verzicht an der Eintragung ins Zuchtbuch kann es wohl nicht liegen.

Ab der 4. Lebenswoche gehen jedes Wochenende Welpen Interessenten ein und aus, werden mit Kaffee und Kuchen bewirtet und man verbringt viel Zeit mit Gesprächen, Kennenlernen und Information.

Und dazu kommen natürlich Zusatzkosten bei akuter Krankheit der Mutterhündin und/oder der Welpen. Eine eventuell notwendiger Kaiserschnitt oder im worst case eine stationäre Aufnahme der Mutter mit den Welpen in einer Tierklinik.

 

Hier habe ich aber noch mit keinem Wort die Unmengen an Liebe und Zeit, Idealismus, Sorgen und Nöten eines Züchters, der Schlafmangel, die Bemühungen für die beste Prägung und Sozialisierung und Vorbereitung auf die neuen Heime erwähnt. Wir stehen natürlich auch nach Abholung - oder gerade ab da - beratend zur Seite.

Und auch, wenn ich jetzt nicht extra die einzelnen Kosten aufgeführt habe, wird doch ganz schnell klar, dass es schier unmöglich ist, einen Welpen für ca. 500 € abzugeben. Es sei denn, man “spart” irgendwo, doch wo würden Sie sich “wünschen”, dass bei den Eltern, deren Gesundheit, der Deckplanung, Geburt, Aufzucht und Gesundheit Ihres Welpen gespart wird?

Beim Kauf eines Islandhundewelpen sollte es jedem Tierliebhaber klar sein, dass sich Sparen nicht lohnt.

Sie leben mit Ihrem treuen Begleiter evtl. die nächsten 12-15 Jahre zusammen. Bereits an diesem Punkt sollte der Verstand jedem sagen, dass man den Kauf nicht vom Geld abhängig machen kann. Viel wichtiger für einen guten Start in ein langes und gesundes Hundeleben, sollten gute Aufzucht, fundierte Sozialisierung und entsprechende Gesundheitsuntersuchungen der Welpen sowie der Elterntiere durch Fachtierärzte, gutes Futter und die Einsatzbereitschaft des Züchters auch nach dem Kauf die Hundebesitzer zu betreuen, sein.