Hütehunde

Um einen Hütehund zu verstehen, muss man sich erst die verschiedensten Hütehunde und Ihr Verhalten unter die Lupe nehmen.

Denn Hütehunden zeigen je nach Aufgabengebiet verschiedene Verhaltensweisen

 

 

 

 

© Coen Huismann

Hund: Fagrahvamms Vanadís

Besitzer: Elke Landrock-Bill

 

Der IslandhunD gehört zu den Nordische Hütehunden


Die nordischen Hütehunderassen sind weit weniger spezialisiert, denn sie wurden nicht nur als Hütehund eingesetzt, sondern auch als Jagdhund, Wachhund für Haus und Hof und sogar als Schlittenhund. Das heißt aber nicht, dass diese Hunde weniger Beschäftigung brauchen. Die nordischen Hunde sind wahre Allrounder. Mit ihnen kann man so gut wie alles machen. Von Hundsport, wie Agility, Apportiertraining oder sogar Fährtentraining. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Heute zeigen diese Hunde nur noch wenig Hüteverhalten, aber wenn das der Fall ist, ist es auch bei diesen Hunden das Hüteverhalten steuerbar. Das Instrument dieser Rassen ist (sowie das Auge beim Boder Collie) ihre Stimme.  Zum nordischen Hütehund zählen der Islandhund, norwegische Buhund, Väsgötospets, schwedische Lapphund, Lapinkoira und der Lapinporokoira

Hirtenhund (Herdenschutzhund)


Oft werden Hütehunde fälschlicherweise als Hirtenhunde bezeichnet. Dies sind jedoch zwei komplett unterschiedliche Rassen, mit unterschiedlichen Ausgaben. Hirtenhunde wurden gezüchtet, damit sie die Schafherde und den Hirten begleiten und diese vor möglichen Gefahren schützen. Sie wachsen mit den Schafen auf und sehen diese dann als ihr Rudel und ihre Familie an. Diese Hunde brauchen demnach ein ausgeprägtes Territorialverhalten und einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt. Wenn sich nun eine Schafherde oder das Bauernhaus in ihrem Territorium befindet, dann wird es mit geschützt. Herdenschutzhunde arbeiten überwiegend alleine und sehr selbstständig. Die Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen war zu keinem Zeitpunkt Zuchtziel, dies erklärt die große Eigenständigkeit Dieser Hunde. Nicht Schönheit oder die Farbe spielen eine Rolle, sondern Gebrauchstüchtigkeit. Sie sind bei der Wanderung der Herden an allen Seiten und innerhalb der Herde zu finden. Ihre Fellfärbung ist der Fellfärbung ihrer Herden angepasst. Meist hell mit mehr oder weniger dunklen Flächen. Diese Hunde sind absolut ungeeignet für die Stadt oder in einer kleinen Wohnung zu leben. Rassen die dazu zählen sind der Kuvasz, Kangal, Ovtscharka.

Hütehund (Herdenbegleithund)


Als der Schafräuber, wie Wolf und Bär fast verschwunden waren, neben den Weideflächen aber auch immer mehr Ackerflächen entstanden, benötigte man flinke, schnell lernende Hütehunde, die sowohl die Schafherden bewachten, aber auch lenkten. Diese Arbeit ist äußerst vielseitig und erfordert vom Hund ein großes Maß an Selbständigkeit. Der Hund hat dafür zu sorgen, dass alle Nachzügler dicht aufschließen und niemand aus der Herde ausbricht. Sie sind intelligent, ordnen sich dem Menschen schnell unter und zeichnen sich durch große Wachsamkeit aus. Sie halten die Schafherde zusammen und treiben sie dort hin, wo der Schäfer sie haben will. Damit sich die Herden nicht verteilen und verlaufen, damit die Äcker nicht kahlgefressen werden arbeiten sie von der Seite und von hinten umkreisen die Herden, sind aber nie zwischen den Tieren. Als Schäferhunde wurden die Hütehunde früher bezeichnet. Aber seit Rittmeister Max v. Stephanitz diese Schäferhunde als Diensthunde entdeckte ist dieser Begriff eher zu einer Rassenbezeichnung geworden. Somit ist der Ausdruck Hütehunde heute gebräuchlich und man weiß sofort von welchen Rassen gesprochen wird z.B. Australian Sherpherd, Altdeutscher Hütehund, Harzer Fuchs.

Koppelgebrauchshund


Bei den Koppelgebrauchshunde besteht die Aufgabe die Schafherde von einer Weide zur nächsten zu hüten. Sie agieren mehr auf Distanz, hüten mit dem „Auge“, arbeiten meist an Einzeltieren oder kleineren Gruppen und suchen die oftmals verstreuten Tiere in unwegsamen Gelände zusammen. Diese Hunde sind sehr spezialisiert und stellen in der Haltung oft eine Herausforderung da. Bei diese Hütehunde sind bestimmte Anteile des Jagdverhalten ausgeprägt vorhanden, wie anpirschen und hetzen, andere hingegen sind völlig verschwunden, wie packen und töten – dieses ist während der Arbeit an den Schafen alles steuerbar und vom Menschen beliebig abrufbar (z.B. Umtreiben, präzises Abtrennen einzelner Tiere,Sammeln, Einpferchen, Halten und Bewegen). Der klassische Koppelgebrauchshund ist der Border Collie.

 

Am effektivsten ist die Arbeit an der Herde, wenn Hüte - und Hirtenhunde sich die Arbeit teilen, also die einen hüten und die anderen schützen.

Der Treibhund (Kuhhund)


Darunter verstand man früher die Hunde, die den Viehhändlern beim Treiben der Tiere halfen, meistens Großvieh (Rinder) Der Unterschied zwischen Treibhunde und Hütehunde liegt daran, dass sich Treibhunde nicht so leicht steuern lassen, während sie die Schafe vorwärts treiben wie Hütehunde.Die Verhaltensform ist viel zusammenhängender und lässt sich nicht so leicht formen wie bei den Hütehunden. Sie arbeiten an der Seite oder hinter der Herde und treiben diese auf die Weide, wieder nach Hause oder zum Schlächter. Sie sind schnelle,agile, extrem arbeitswütige und mutige Hunde, die viel mit Stimme und Zähne arbeiten. Zudem sind die Hunde auch größer und kräftiger.Fremden gegenüber sind sie reserviert und misstrauisch. Rassen Australian Cattle Dog, Kelpie, Entlebucher Sennenhund, Bouvier des Flandres...